Die Alden Shoe Company wurde im Jahre 1884 von Charles H. Alden in Middleborough, nahe Boston, gegründet und produzierte zunächst Stiefel und Herrenschuhe nach Maß. Auch auf dem Gebiet orthopädischer Schuhe, die eine genaue Passform und einen Ausgleich bei Problemfüßen ermöglichen, war die weltberühmte Schuhmanufaktur erfolgreich. Das dort gesammelte Wissen ist ein wichtiger Grund für den hohen Tragekomfort und die perfekte Passform der traditionell rahmengenähten Schuhe aus Neuengland. Zu den von Alden entwickelten Innovationen gehören jedoch auch der Golfschuh mit auswechselbaren Spikes sowie der weltberühmte Tassel-Loafer. Das Schuhwerk wird mit drei verschiedenen Ledersorten ausgekleidet. Solche Details sind zeitintensiv. Die Herstellung eines Paares dauert vier Monate. Wall-Street-Broker schwören ebenso auf die Schuhe von Alden wie die Polizisten des Staates Massachusetts und einst John F. Kennedy. Das Familienunternehmen, das mittlerweile auf vier Generationen von Schuhmachermeistern zurückblicken kann, steht wie kein anderer Anbieter hochwertiger Schuhe für Pferdeleder- oder besser (Shell-)Cordovan-Schuhe. Der Begriff „Korduan“ stammt wohl von der spanischen Stadt Córdoba, einst Hauptstadt des Königreichs Andalusien, die als wahrscheinlicher Namenspatron des edlen Leders gilt. Seit den Zeiten der industriellen Revolution ist das Pferd als Arbeitstier und Fortbewegungsmittel aus unserem Alltag nahezu verschwunden, wodurch sich die Anzahl der Pferde (und ihrer Shells!) deutlich verringert hat.
Cordovan-Leder hat einen hohen Talganteil und ist daher besonders wasserabweisend. Obwohl es mit etwa 1,7 mm deutlich dicker als Boxcalf ist, weist das feste Leder eine wirklich gute Geschmeidigkeit auf. Zudem gilt es als fast unzerstörbar, besonders widerstandsfähig und passt sich sehr gut an die Fußform an.
Diese positiven Eigenschaften und der angesprochene Bedeutungsverlust des Pferdes als Arbeitstier sind jedoch nicht die einzigen Gründe für die – im Vergleich zum Kalbsleder – hohen Preise des Cordovans: Nur das Leder der Gesäßpartie eines Pferdes erfüllt die gewünschten Eigenschaften. Gerade einmal zwei ovale Stücke (die Shells) der Größe eines DIN-A3-Blattes stellen die relativ kleine Ausbeute dar, die nur für ein Paar Schuhe ausreicht. Somit gilt leider: Ein Pferd gleich ein Paar Schuhe. Zudem ist auch die jahrhundertealte Technik der natürlichen, pflanzlichen Gerbung des Pferdeleders eine seltene – und auch kostspielige – Kunst, die keine andere Gerberei so gut beherrscht wie Horween in Chicago. Sechs Monate dauert der Gerbungsprozess der Horween Cordovans!
Bei größeren Temperaturunterschieden sondern Pferdeleder-Schuhe übrigens einen weißlichen Belag ab. Dabei handelt es sich um Talg, der aus dem Leder austritt. Polieren Sie dieses tierische Fett mit einem weichen Tuch oder einer Bürste wieder in den Schuh ein, so bekommt er im Laufe der Zeit seine unvergleichliche Patina und Geschmeidigkeit und wird Ihnen über Jahrzehnte ein treuer Begleiter sein. Da Alden als anerkannter Meister in der Verarbeitung dieses besonderen Leders zu außergewöhnlichem Schuhwerk gilt, möchten wir Ihnen die Cordovan-Schuhe ans Herz legen.