Willkommen in unserer Stilfibel! Entdecken sie hier alles Wissenswerte rund um unser Lieblingsthema. Rund um den Maßanzug und um das Maßhemd gibt es unzählige Fakten, Geschichten und Anekdoten. Keine Sorge: Unser Wiki wird sich ständig erweitern. Ein regelmäßiges Vorbeischauen lohnt sich!
Nur die von lebenden Schafen gewonnene Wolle, die erstmalig verarbeitet wird, darf sich „100% reine Schurwolle“ oder „Pure Virgin Wool“ nennen. Ihre hervorragenden Trageeigenschaften machen die Schurwolle zum meist getragenen Material für den Maßanzug. Schurwolle bietet eine Vielzahl von positiven Trageeigenschaften, was sie für Maßbekleidung besonders attraktiv macht.
Schurwolle ist sehr weich und hält warm, wirkt aber zugleich temperaturausgleichend.
Sie verfügt zudem über die höchste Elastizität aller wichtigen Naturfasern, ist hautsympathisch und atmungsaktiv. Sie ist ein „All-Season“-Gewebe und ermöglicht es Ihnen, weitgehend knitterfrei und vor allem gut temperiert durch ihr hohes Wärmerückhaltevermögen im Winter, aber auch luftig durch den Sommer zu kommen.
Der Super-S-Code wurde zum Unterscheiden von Qualitäten von Wollprodukten eingeführt. Da die Bezeichnungen wie Super 100S oder Super 150S aber nicht geschützt waren, konnten viele Hersteller nach eigenem Ermessen die Wollqualität werbewirksam definieren. Dank des internationalen Wollsekretariats, gibt es seit 2015 endlich eine klare Definition – die DIN EN ISO 181003:2015-06 – die besagt, dass ein Garn, welches aus Wollfasern mit einem maximalen Faserdurchmesser von 18,75 Mikrometer gesponnen wurde, als “Super 100S“ bezeichnet werden darf. Die Beimischung anderer Materialien, wie Cashmere, Mohair oder Viskose, darf 5% nicht überschreiten.
Je geringer der maximale Faserdurchmesser der Wolle ist, desto höher wird die Super-S-Codierung.
Wenn Sie einem Etikettenschwindel entgehen wollen, sollten Sie unbedingt auch auf das Renommee der Weberei und die Herkunft des Tuches achten. Die Feinheit der Faser, angegeben als Super-Zahl ist darüber hinaus bei Weitem nicht das einzige Qualitätsmerkmal von Tuchen. Rohwollen können unterschiedliche Stapel-, also Faserlängen haben. Wie beim Wein gibt es auch bei der Wolle besonders gesuchte Herkunftsgebiete. So steht z.B. Tasmanien für feine, glatte Businesstuche, oder die schottischen Hebrideninseln für Wollen, die zu rauem Tweed verarbeitet werden. Neben der Super-Zahl sollten Sie daher auf die Herkunft der Wolle, nicht zuletzt natürlich auf den Fall und den „Griff“ des Tuches achten.