Willkommen in unserer Stilfibel! Entdecken sie hier alles Wissenswerte rund um unser Lieblingsthema. Rund um den Maßanzug und um das Maßhemd gibt es unzählige Fakten, Geschichten und Anekdoten. Keine Sorge: Unser Wiki wird sich ständig erweitern. Ein regelmäßiges Vorbeischauen lohnt sich!
Leinen, nach Baumwolle immer noch der zweitwichtigste Textilrohstoff pflanzlicher Herkunft, besteht aus den zu Garn versponnenen Bastfasern des Flachses. Gewebe aus reinem Leinen sind bei hohen Temperaturen aufgrund des geringen Wärmerückhaltevermögens wunderbar kühl zu tragen. Zudem ist Leinen atmungsaktiv und besonders luftdurchlässig, was es zu einem beliebten Tuch für Frühjahr und Sommer macht. Vermutlich alles Gründe dafür, dass Arbeiter in Südafrikas Kaffeeplantagen vorwiegend in hellen Leinenhemden und -hosen ihrer Arbeit nachgehen. Der seidenartige Glanz von Leinenstoffen und die völlige Flusenfreiheit sprechen ebenfalls für dieses Gewebe.
Dennoch scheiden sich die Geister beim Thema: Traditionalisten akzeptieren Leinen nur als Material für ihr weißes Taschentuch. Leinenliebhaber hingegen halten das Gewebe für den Sommerstoff schlechthin, der auch bei jeder Maßanfertigung „edel“ knittern darf. Übrigens ein Marketingcoup sondergleichen – den Nachteil der Knitterempfindlichkeit in ein Qualitätsmerkmal umzumünzen. Der Edelknitter-Look ist vornehmlich der Freizeit-Bekleidung vorbehalten, vielleicht noch dem Casual Friday. Und natürlich all jenen, die sich für ihren edel knitternden Maßanzug vor niemandem mehr rechtfertigen müssen. Auch hier gilt: Setzen Sie den Knitterfalten einen Kontrapunkt entgegen. Verzichten Sie daher nie auf das Einstecktuch in Weiß oder mit farbigen und immer handrollierten Kanten, gerne als Alternative zur Krawatte, trotzig die Form wahrend.