Willkommen in unserer Stilfibel! Entdecken sie hier alles Wissenswerte rund um unser Lieblingsthema. Rund um den Maßanzug und um das Maßhemd gibt es unzählige Fakten, Geschichten und Anekdoten. Keine Sorge: Unser Wiki wird sich ständig erweitern. Ein regelmäßiges Vorbeischauen lohnt sich!
Keine Maßbekleidung ohne Anprobe. Dieser Satz sollte in goldenen Lettern über dem Eingang von Schneidereien prangen. Denn die echte Anprobe, bei der das Kleidungsstück wirklich noch verändert wird oder wenigstens verändert werden könnte, unterscheidet die Handwerksarbeit ganz wesentlich von der industriellen Maßkonfektion. Ein Schneider der alten Schule nimmt im Maßatelier bis zu 19 verschiedene Maße, notiert eventuelle Besonderheiten der Figur und hört aufmerksam zu, welche stilistischen Details gewünscht werden.
Sind alle Einzelheiten besprochen, wird in der Werkstatt eine sog. Rohprobe (3/4 Probe oder Fitting) aus dem originalen Stoff mit Reihfäden und offenem pikierten Revers angefertigt. Alle Maße sind zu diesem Zeitpunkt noch veränderbar, bis auf die vordere Kante des Sakkos. Nur ein Anzug, für den dieser Aufwand betrieben wird, darf sich „custom made“, „sartoriale“ oder „bespoke“ nennen. Alles andere ist Maßkonfektion, also „made to measure“.