Das Wichtigste zuerst: Weniger ist mehr.
Ein Maßanzug ist ein hochwertiges Kleidungsstück, das bei richtiger Pflege nicht häufig gereinigt werden muss. Viele Anzeichen von „Verschleiß“ entstehen erst durch falsche Pflege. Hier sind die wichtigsten Punkte im Detail:
Ein häufig gemachter Fehler ist, den Anzug regelmäßig chemisch reinigen zu lassen. Die aggressive Trockenreinigung greift mit der Zeit die Fasern an, insbesondere bei Wollstoffen. Das führt dazu, dass der Anzug schneller altert, seinen natürlichen Glanz verliert und die Form einbüßt.
Tipp:
Hängen Sie Ihren Anzug nach dem Tragen für 12–24 Stunden an einem gut belüfteten Ort (z. B. am offenen Fenster, aber nicht in der direkten Sonne) auf. Wolle ist ein Naturmaterial mit selbstreinigenden Eigenschaften. Gerüche verflüchtigen sich von selbst, Knitterfalten glätten sich von allein.
Eine Fusselrolle gehört zur Grundausstattung eines jeden Anzugträgers. Mit ihr entfernen Sie Staub, Haare und kleine Flusen, die sich im Laufe des Tages auf dem Stoff ansammeln.
Achten Sie darauf:
Verwenden Sie eine Fusselrolle mit leicht klebender Oberfläche – stark haftende Produkte können feine Fasern beschädigen. Alternativ funktioniert auch eine hochwertige Kleiderbürste aus Naturborsten, die gleichzeitig den Stoff schont und die Fasern aufrichtet.
Ein Kleidersack schützt Ihren Maßanzug nicht nur vor Staub und Lichteinwirkung, sondern auch vor Motten. Diese lieben tierische Naturfasern wie Wolle, da sie das Protein Keratin enthalten.
Tipp:
Verwenden Sie atmungsaktive Kleidersäcke aus Baumwolle oder Leinen – keine Kunststoffsäcke! Kunststoff verhindert die Luftzirkulation und kann langfristig zu Feuchtigkeitsschäden führen. Zusätzlich helfen Lavendelsäckchen oder Zedernholz im Schrank gegen Motten.
Ein Anzug sollte niemals an einem einfachen Draht- oder Plastikbügel hängen. Diese können die Schultern ausbeulen und die Form des Sakkos zerstören.
Ideale Lösung:
Breite, ergonomisch geformte Kleiderbügel aus Holz. Diese stützen die Schulterpartie optimal und sorgen dafür, dass das Sakko seine Form behält. Auch die Hose sollte auf einem Hosensteg mit Filz- oder Gummierung hängen, damit sie nicht verrutscht.
Statt zu bügeln (was bei falscher Temperatur oder ohne Tuch die Stofffasern beschädigen kann), empfiehlt sich ein Kleiderdampfgerät. Es glättet Falten schonend, frischt den Stoff auf und tötet gleichzeitig Gerüche und Bakterien ab.
Auch wenn ein bestimmter Anzug Ihr Lieblingsstück ist – gönnen Sie ihm Pausen. Tragen Sie ihn nicht zwei Tage hintereinander, damit er sich „erholen“ kann. Die Fasern ziehen sich zusammen, Falten verschwinden, und der Stoff bleibt länger wie neu.
Taschen entleeren: Vermeiden Sie es, schwere Gegenstände in die Taschen zu stecken – das verzieht den Stoff.
Knöpfe offen lassen: Beim Aufhängen oder Sitzen immer die Knöpfe offen lassen, um die Spannung aus dem Stoff zu nehmen.
Nicht überladen: Überladen Sie Ihren Kleiderschrank nicht. Anzüge brauchen Platz, um „zu atmen“ – sonst entstehen Knitterfalten durch Druck.