Das Cove Wiki

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Willkommen in unserer Stilfibel! Entdecken sie hier alles Wissenswerte rund um unser Lieblingsthema. Rund um den Maßanzug und um das Maßhemd gibt es unzählige Fakten, Geschichten und Anekdoten. Keine Sorge: Unser Wiki wird sich ständig erweitern. Ein regelmäßiges Vorbeischauen lohnt sich!

Baumwolle

Die Baumwollpflanze: Das weiße Gold

Um ca. 500 n. Chr. schrieb der griechische Historiker Herodot: „Es gibt wild wachsende Bäume, aus deren Frucht man eine Wolle gewinnen kann, die die Schönheit und Qualität der Schafwolle weit übertrifft. Die Inder machen aus dieser Baumwolle ihre Kleider.“ Und eben diese Baumwollpflanze zählt zu den Malvengewächsen. Der Name leitet sich von den Büscheln langer Fasern in den Früchten der Baumwollpflanze ab, die übrigens gar kein Baum, sondern ein Strauch ist. Diese sonnenhungrige Pflanze benötigt bis zum Reifen der Frucht 200 frostfreie Tage und für ein ordentliches Wachstum über 500mm Niederschlag pro Jahr. Die über 290 Sorten werden bis zu drei Meter groß. Bis auf die wenig bedeutsamen indischen Sorten sind die Baumwollpflanzen alle nur einjährig, sodass sie Jahr für Jahr neu eingepflanzt werden müssen. Als „weißes Gold“ wurde Baumwolle in Babylon bezeichnet. Einige Quellen behaupten, dass die Ägypter schon 12.000 v. Chr. Baumwolle verarbeitet hätten. Arabische Kaufleute brachten um 800 n. Chr. erste Baumwollerzeugnisse nach Europa. Flachs und Hanf, die alten Textilien in Nord- und Mitteleuropa, wurden schnell von der Baumwolle verdrängt. In Augsburg und Ulm wurde zuerst Baumwolle versponnen und verwebt. Noch bis ins 17. Jahrhundert führte Augsburg die Produktion an, doch dann übernahmen die flandrische und die englische Baumwollindustrie die Führungsstellung. Nachdem ab 1970 Polyester-Fasern durch einen Preiskampf die Baumwolle auf einen 34%-Anteil des Gesamtfasermarktes verdrängte, konnte sich die Baumwollfaser Anfang der neunziger Jahre wieder auf 50% Marktanteil berufen.

Die Baumwollfaser

Der allgemeine Trend zu Naturfaserprodukten stärkte in den letzten Jahren die Marktposition der Baumwolle. Unter dem Mikroskop betrachtet sieht die Baumwollfaser aus wie ein flaches Band mit korkenzieherartigen Drehungen. Trotz der glatten Faseroberfläche haften die Fasern beim Verspinnen gut aneinander, denn die Verwindungen greifen scharnierartig ineinander. Die dünneren Cottons sind im Gegensatz zu den Wintercottons insbesondere in den warmen Sommermonaten wegen der hohen Luftdurchlässigkeit und der guten Feuchtigkeitsaufnahme angenehm kühlend. Das hautsympathische und widerstandsfähige Gewebe ist jedoch – wie viele pflanzliche Fasern – knitterempfindlich.

Baumwolle in der Maßbekleidung

Daher eignet sich der Maßanzug aus Baumwolle eher für die Freizeit als für den Büroalltag des Bankers oder Rechtsanwalts. Dabei kann ein Baumwollanzug durchaus formell aussehen. Tipp: Ersetzen Sie beim Baumwollanzug die Krawatte durch ein Einstecktuch mit farbigen, handrollierten Kanten aus Baumwolle oder Leinen. Tragen Sie dazu einen Loafer, z.B. von Alden oder Allen Edmonds. Das Button-down-Hemd zum Baumwollanzug unterstreicht den sportlichen Charakter Ihres Auftritts. Lanificio Acampori (270 Gramm und 240 Gramm) sowie Scabal (300 Gramm) liefern für unsere Maßbekleidung die sommerlichen Baumwoll-Qualitäten.