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Hosenträger – die bessere Alternative zum Gürtel

Heute stellen wir Ihnen ein Accessoire der klassischen Herrengarderobe vor, dass vielfach unterschätzt wird bzw. über deren Daseinsberechtigung vortrefflich debattiert wird: Hosenträger

rote blaue Hosenträger

Das heutzutage antiquierte Image der Hosenträger wollen wir in ein besseres Licht rücken und eher als traditionell ansehen. Geschätzte Tugenden wie Robustheit, werden vor allem von jenen Herren geachtet, die Wert auf den tadellosen Sitz ihrer Hose in jeder Lebenslage legen. Warum das so ist, beleuchten wir im nächsten Abschnitt.

Wissenswertes zum Hosenträger

Erstmal in Erscheinung traten Hosenträger Anfang des 18. Jahrhunderts: damals vornehmlich mit Quersteg an Arbeits- und Kinderhosen sowie als Teil regionaler Volkstrachten. Ihre Popularität nahm anschließend stetig zu und fand so gegen Ende des 18. Jahrhunderts Eingang in den Männermode-Kanon. Das ging bisweilen so weit, dass sich noch heute (v.a. im süddeutschen Raum) erzählt wird, dass die während einer Schwangerschaft aus dem Fenster gehängten Hosenträger des Vaters zur Geburt eines Jungen führen!

blackwatch hosenträger

Mit Beginn der industriellen Revolution im 19. Jahrhundert wurden die Hosenträger dann in X-Form getragen und unter der Weste versteckt, da sie als Teil der Unterwäsche galten. Einzig bei Trachtenhosen blieben diese sichtbar und vielfach Ausweis besonderer Handwerkskunst, waren sie doch vielfach mit floralen Stickereien ausgestattet. Ungefähr um das Jahr 1819 herum verwendete Thomas Hancock zum ersten Mal elastisches Gummi für die Herstellung der Hosenträger. Mit zunehmender Beliebtheit des Gürtels verschwanden die Hosenträger allmählich aus den Kleiderschränken der Natur – nach dem zweiten Weltkrieg fristeten sie ein Nischendasein als Teil der Abendgarderobe und wurden vornehmlich als Teil von Smoking und Frack begriffen.
Rund 40 Jahre später, also Mitte der 1980er Jahre, erlebten die Hosenträger dann ein fulminantes Comeback: im 1987 von Oliver Stone gedrehten Börsenthriller „Wall Street“ trägt der von Michael Douglas verkörperte Finanzhai Gordon Gekko auffällige Hosenträger. In Anlehnung an militärische Gepflogenheiten, bei denen sich die Jugend „ihre Streifen“ erst verdienen muss, wurde auch das Tragen von Hosenträgern mit Seriosität gleichgesetzt.

Hosenträger – geklippt oder geknöpft?

Bevor wir uns diesen Fragen zuwenden, sollten wir einmal eine wichtige Vorbemerkung treffen: richtige Hosenträger, die ihren Dienst ordentlich verrichten und nicht bloßes modisches Statement sein sollen, werden in den Hosenbund geknöpft – sie haben damit nichts gemein mit ihren stilistischen Clip-On Brüdern, die lediglich am Hosenbund festgeklippt werden.
Gut sitzende Hosenträger haben den unschlagbaren Vorteil, dass …

grauer Hosenträger

… sie die Hose, an der sie festgemacht sind, in jeder Position ihres Trägers optimal halten. Aufgrund der vertikalen Position strecken sie den Träger optisch und sorgen so dafür, dass dieser nicht nur größer, sondern auch schlanker aussieht. Auch unter thermischen Gesichtspunkten ergeben Hosenträger Sinn: da die Hose im Bund nicht mehr derart eng anliegen muss, kann die Luft zwischen Hosenbund und Hemd leichter zirkulieren. Zu guter Letzt zeigt sich, dass die Hosenträger auch noch einen psychologischen Vorteil haben: wer sich sicher sein kann, dass seine Hosen jede Bewegung des Körpers perfekt mitmacht, tritt selbstbewusster auf.
Dabei ist natürlich zu beachten, dass auch der Schnitt der Hose angepasst werden muss: insbesondere ist darauf zu achten, dass die Leibhöhe der Hose erhöht werden muss. Unterbleibt diese Anpassung, ist der Abstand zwischen Schrittnaht und Bund zu gering und die Hose zieht in die ungewünschte Richtung, die wenig Freude bereitet.

Guideline für Ihre Hosenträger

Traditionell wurden und werden Hosenträger aus einfarbigem Box-Cloth, einem fast filzartigen Stoff hergestellt, welcher nicht dehnbar ist. Moderne Varianten können dagegen aus beinahe jedem Material und Design hergestellt werden: Tweed, Kord, Seide, etc. Letztlich bestimmen die Vorlieben des Trägers, zu welcher Variante er greift.

weißer Hosenträger motiv

Die Schlaufen der Hosenträger sind dabei meist aus Leder gefertigt, können aber auch teilweise aus Seide bestehen. Idealerweise achtet ihr Träger auch hierbei darauf, dass die Lederfarbe der Schlaufen zum gewählten Schuh-Ton passt – gleich und gleich gesellt sich gern, wie man so sagt.
Bei der Auswahl des Designs/Musters sollte der Träger abwägen, welche „modische Aussage“ er mit seinem Paar treffen möchte – wie bei der Krawatte mag auch hier gelten, dass die Hosenträger definitiv nicht mehr Humor als ihr Träger haben sollten. Nehmen Sie daher Abstand von „witzigen“ Motiven, wie leicht bekleideten Damen, Cartoon-Figuren oder Totenköpfen – fokussieren Sie sich stattdessen besser auf klassische Modelle (schwarz-weißer Hahnentritt, blaues Paisley, Regimental Stripes, etc.). Diese verleihen Ihrem Auftritt deutlich mehr Seriosität und erwecken nicht den Verdacht, Sie hätten Ihr Paar beim letzten Zirkus-Besuch mit Ihren Kindern aus der Garderobe des Clowns entwendet.

In unseren Ateliers finden Sie natürlich eine breite Auswahl an Designs und Farben, passend zu jedem Anlass und Geschmack. Und sollten Sie doch noch unsicher sein, welche Variante die geschmackvollste für Ihren Anzug ist: unsere fachkundigen Mitarbeiter helfen Ihnen gerne weiter.